Mitteleuropäisches Datum
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Was ist das? Ein “Mitteleuropäisches Datum”?
Und wann, und vor allem warum, verwenden wir es?

Ganz einfach: Weil “Mitteleuropa” zunächst nur eine geografische Ortsbestimmung zu sein scheint, aber für uns Mitteleuropäer weit mehr ist: Eine Ort, Werte und Geisteshaltung bestimmende Angabe. Sicher sind viele, die hier geboren oder hierher gekommen sind, zufrieden mit den klimatischen, landschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen, und das ist ihnen genug. Sie tragen sich weder mit dem Gedanken auszuwandern noch zurückzukehren. Aber ist das für Alle Alles, weshalb man hier leben möchte? Keineswegs!

Hier liegen die Zeiten der Irrationalität weit hinter uns. Offiziell jedenfalls, und das allein ist für das Leben aller die entscheidende Voraussetzung und der wichtige Unterschied zu anderen Regionen auf diesem Globus. Auch wenn man dort zur Jahresangabe die selbe Zahl schreibt, wie hier, so haben doch diese vergangenen Jahre sehr Unterschiedliches mit sich gebracht, sozusagen im “Gepäck” gehabt.

Hier ist nicht dort!
Aber jetzt ist auch nicht gleich jetzt!

Dieses anders sein, weiter sein verdanken wir mutigen Menschen, die vor uns gelebt und etwas bewegt haben, was uns das Leben im Hier UND Jetzt so lebenswert macht. Diese Menschen hatten viele Wegbereiter. Erst als sie zu einer vereinten Kraft des Geistes zusammengewachsen waren, haben Sie das zuwege gebracht, was wir heute die Aufklärung nennen. Also sollten wir unsere hiesige Zeit auch so benennen, dass sie nicht mit der in den zurückgeblieben Regionen verwendeten Zeit verwechselt werden kann.

Wir zählen die Jahre. Und wenn man etwas zählt, was immerzu weiterläuft, muss man irgendwo anfangen. Dass es bei einem Umlauf unserer Mutter Erde auf ihrer Bahn nicht wenigstens leise knackst, wenn sie eine neue Runde beginnt, ist schade, aber das wissen wir längst. Tragisch ist das nicht, denn wir haben ja unsere Astronomen, die genau vermessen, wann eine Runde vorbei ist und eine neue beginnt. Viele, offenbar weil sie auch den leisen “Knacks” vermissen, so wie wir, machen statt dessen, so wie wir nicht, an der entsprechenden Stelle der Bahn einfach selbst einen unüberhörbaren Lärm! 

Wo mit dem Zählen anfangen?
Der Möglichkeiten sind viele!

Wo also mit dem Zählen anfangen? Dazu gibt es viele Ideen. So haben die alten Römer bei der Gründung ihrer Stadt angefangen. Die würden jetzt also das Jahr 2765 schreiben. Die Muslime fangen bei dem Jahr an, in dem Mohammed von Mekka nach Medina ausgewandert ist. Ihr heutiges Jahr trägt also die Nummer 1390. Die Chinesen beginnen in ihrem Minguo-Kalender mit der Gründung der Republik. Sie sind inzwischen bei dem 100. Jahr angekommen. Die Christen beginnen das Zählen im Geburtsjahr ihres Namensgebers Jesus von Nazareth und haben inzwischen 2012 mal den Silvesterlärm (oder die unhörbaren) Knackse gehört. Und weil sie außer “christlich” auch noch clever und skrupellos waren, also erfolgreich, zählt inzwischen die ganze offizielle Welt so wie sie.(Dieser Kalender heißt noch immer “gregorianisch”, weil eine entscheidende und wichtige Kalenderreform von den damals “Wichtigen” und Mächtigen unter dem Kirchenoberhaupt Gregor XIII umgesetzt worden ist. Und natürlich stellen wir nicht die astronomische Richtigkeit dieses Kalenders in Frage, sondern nur dessen Jahreszählung., Aus diesem Grund sprechen wir auch nicht von einem Mitteleuropäischen Kalender, sondern von einem Mitteleuropäischen Datum!)

Smiley-A-png_2Was die Jahreszählung angeht, sind die Juden am besten dran: Die waren nämlich von Anfang an dabei und zählen tapfer seit der ersten, der Startrunde: Erschaffung der Welt. Sie sind  inzwischen bei 5772 angekommen!

Für alle anderen jedenfalls, die nicht von Anfang an mitzählen durften, sollte die Zeit vorbei sein, dass man die Jahre ab einem beliebigen Ereignis zu zählen beginnt. Wichtiger als singuläre Ereignisse sind doch markante, einschneidende Epochen. Sie taugen besser als Wegmarken auf dem langen Weg unserer geistigen Evolution. Die ist bekanntermaßen ein Spiel für Geduldige, die sich auch vor längeren Zeiträumen und Wartezeiten nicht fürchten.

Wie groß ist ein Punkt?
Darüber sollte man nicht mit einem Mathematiker streiten.

Markierungen in sehr weitläufigem Gelände muss man sich nicht klein und räumlich begrenzt vorstellen, wie wir sie als Meilensteine am Rande unserer Landstraßen kennen. Sie sind, entsprechend der Dimension des Ganzen etwas länger, breiter, vielleicht auch höher.

Wenn man eine Position innerhalb einer ausgedehnten Anlage angeben muss, weil man darauf Bezug nehmen oder damit rechnen will, muss man großzügig sein. Das gilt für Angaben im Gelände ebenso, wie in der Zeit. In Großzügigkeit steckt immer auch ein wenig Willkür. Streithanseln oder Korinthenkacker werden das auch bestimmt zum Anlass nehmen zu meckern. Sei's drum! Wenn man die geografische Lage von Berlin mit 52° 31’ N, 13° 24’ O angibt, so ist das richtig, auch wenn damit nicht gleichzeitig Marzahn und Wilmersdorf beschrieben sind. Ein bisschen Ungenauigkeit muss also erlaubt sein (schließlich nennen die Juden in ihrem Kalender als Zeitpunkt der Erschaffung der Welt auch ein Jahr, wo sie doch nur sieben Tage gedauert hat!

Es gibt sehr große Anfangspunkte!
Bitte keinen Streit! s.o.

 Für das Mitteleuropäische Datum, das C-E-D (s.u.), soll die Zählerei also mit der Aufklärung beginnen, und die hat ja bekanntlich in einem zeitlich ziemlich “verwischten Jahr” begonnen. Außerdem ist sie (hoffentlich) noch nicht am Ende. So, wie für die geografische Lage von Berlin 52° 31’ N, 13° 24’ O, geben wir einfach für den Beginn der neuen Zählweise, eigenmächtig, aber nicht unbegründet, das Jahr 1700 an. Basta!

Für unsere Willkür, völlig eigenmächtig, nennen wir diese Gründe.

Leonardo da Vinci:

1500 n.Chr.

Nikolaus Koperniks:

1500 n.Chr.

Galileo Galilei:

1600 n.Chr.

Johannes Kepler:

1600 n.Chr.

Isaak Newton:

1700 n.Chr.

Gottfried Wilhelm Leibniz:

1700 n.Chr.

Volaire:

1750 n.Chr.

Jean-Jacques Rousseau:

1750 n.Chr.

Denis Diderot:

1750 n.Chr.

Immanuel Kant:

1750 n.Chr.

Französische Revolution:

1800 n.Chr.

(Man möge uns alles hier nicht Genannte oder grob Datierte nachsehen. Danke!)

Wenn Sie Mitteleuropäer / -in sind und nicht nur zufällig hier wohnen, dann verwenden Sie doch auch dieses Datum!

Mitteleuropa darf nicht länger nur als eine geografische und wirtschaftliche Standortbestimmung begriffen werden, sondern muss auch als eine zeitliche wahrnehmbar bleiben:
Nämlich die eines aufgeklärten Geistes:

Sapere aude! Dicere aude!

Um bei niemandem Verwirrung aufkommen zu lassen (Zurückgebliebene, auch einheimische, sind schließlich noch immer unter uns), sollte man - der Eindeutigkeit wegen - dabei die korrekte Schreibweise verwenden, die so aussieht:
Datum (C-E-D) tt.mm.jjj n.a.

Wobei bedeuten:

C-E-D
English: Central European Date
Esperanto: Centra Eŭropa Dato
Français: Date de centrale européenne
Latin: centralis Europae Date
Polski: Central European Data
Im Deutschen bedeutet es: Mitteleuropäisches Datum

tt.mm.jjj
tt: Tagesangabe (zweistellig)
mm: Monatsangabe (zweistellig)
jjj: Jahreszahl (vorläufig ist die dreistellig)

n.a.
English: New Age
Latin: Nova Aetate
oder als Eselsbrücke im Deutschen: Nach der Aufklärung

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